Steinfelder Bäder

Gespeichert von Heinrich Luhr am Di., 21.09.2010 - 18:42

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste der Steinfelder Bäder,

das Thema Schwimmbad beschäftigt die Steinfelder im hohen Maße. Kein Wunder, denn es ist schließlich für unsere Gemeinde ein Projekt besonderer Größenordnung mit einem hohen Kostenaufwand. Zu Recht wird es deshalb heiß diskutiert. Das ist gut so schließlich möchten wir gemeinsam die Zukunft unserer Gemeinde gestalten.

Mit diesem Schreiben versuche ich, Sie umfassend über den derzeitigen „Stand der Dinge“ zu informieren: über den aktuellen Stand sowie auch über die Unentschlossenheit der Mehrheitsfraktion.

Vieles wird diskutiert, nicht alle wichtigen Informationen können bei jedem ankommen. Die Fragen, die an mich herangetragen werden, zeigen, dass es Missverständnisse gibt, zuweilen auch falsche Behauptungen. Ich möchte Sie in die Lage versetzen, sich ein eigenes, möglichst umfassendes Bild über die Bädersituation zu machen, damit Sie für sich eine wohl abgewogene Entscheidung treffen können.

Es würde mich freuen, wenn Sie sich die Zeit nähmen, dieses Informationsschreiben zu lesen. Das Projekt ist umfangreich. Ich bitte Sie daher um Verständnis, dass dieses Informationsschreiben eine gewisse Länge hat. Sparen ja, aber nicht an Informationen. Dieses Projekt ist einfach zu wichtig für unsere Gemeinde.

Beide Bäder - sowohl das Hallen- als auch das Freibad - haben einen außerordentlich hohen Sanierungsbedarf. Zum Teil sind die beiden 39 bzw. 46 Jahren alten Bäder marode. Eine Sanierung würde ein Fass ohne Boden sein und zu keiner Attraktivitätssteigerung führen - die Grundproblematik „zwei Bäder an zwei Standorten“ bliebe erhalten.

Der Sanierungsbedarf beider Bäder mit einer deutlichen Verringerung der Wasserfläche des Freibades beträgt mehr als 5 Mio. €. Dies wurde in weiteren Gutachten bestätigt. Infolge des Reparaturbedarfs entspräche die Sanierung dem eines Neubaus mit erheblichen Betriebskosten- und Nutzungsvorteilen.

Deshalb hatte der Fachausschuss und der VA 2006 mit den Stimmen der meisten heutigen Ratsmitglieder einstimmig beschlossen: "Es soll der Neubau eines Kombibades weiterverfolgt werden. Ein Saunabereich sollte grundsätzlich nur in Zusammenarbeit mit einem privaten Investor erfolgen. Die bestehenden Anlagen sollen darüber hinaus möglichst lange bei vertretbarem Unterhaltungsaufwand weiter betrieben werden."

Der Unterhaltungsaufwand ist heute nicht mehr vertretbar.

Für die Zukunft wäre ein Allwetterbad, wie von der UWG beantragt, denkbar mit der Option auf einen zeitgemäßen von Privat erstellten und betriebenen Gesundheits- und Wellnessbereich mit der Möglichkeit zur medizinischen Anwendung.

Die von der Mehrheitsfraktion aktuell geplante Sanierung des Hallenbades und Freibades ist keine seriöse Alternative zu einem Neubau. Eine erneute Kosteneinholung mit einer realitätsfernen und nicht detaillierten Kostenberechnung vermittelt schon bei überschlägiger Betrachtung den Eindruck, als solle eine Sanierung schön gerechnet werden.

Ein Konzept wurde von der Mehrheitsfraktion bis heute nicht vorgestellt.

Es ist keine Frage, dass man unterschiedlicher Auffassung sein kann, was die beste Lösung der Bäderproblematik für Steinfeld sein kann. Hier aber drängt sich der Verdacht auf, dass die CDU-Ratsfraktion weder weiß, was sie will, noch was sie beschlossen hat. Es muss endlich eine Entscheidung getroffen werden, anstatt weiterhin nur planlos über die Zukunft des Bades zu diskutieren. Die UWG hat bereits vor über einem Jahr gefordert, statt weiterer Diskussionen, mit der Umsetzung zu beginnen.

Unsere Bitte an Sie: Sprechen Sie die Mehrheitsfraktion an. Stellen Sie Ihre Fragen, auch zu den Kosten. Kosten zu sparen ist immer wünschenswert und auch unser Ziel. Aber zu welchem Preis? Wirtschaftlichkeit hat für uns höchste Priorität.

In diesem Zusammenhang ein paar Worte zum Thema Kosten(wobei diese für Neubau Allwetterbad oder Sanierung vorhandene Bäder identisch sind) und Generationengerechtigkeit: Eine Investition dieser Größenordnung kann nur über Kredite finanziert werden. Aus unserer Sicht ist das legitim und vertretbar. Den Vorwurf, hier werde der nächsten Generation ein Schuldenberg auferlegt, teilen wir nicht. Wir planen gerade auch und insbesondere für die kommenden Generationen ein neues Allwetterbad. Sie werden unmittelbare Nutznießer dieser Investition sein. Wir möchten die Attraktivität und die Lebensqualität in unserer Gemeinde erhöhen.

Wichtig ist selbstverständlich, dass wir uns finanziell nicht übernehmen. Der Haushalt der Gemeinde Steinfeld ist aber stark genug, diese Investition zu tragen und liegt nach Umsetzung dieser Maßnahme (Neubau oder Sanierung) nicht über die Verschuldung der Nachbarkommunen. Beurteilen Sie, ob die Investition angemessen ist.

Als Zusatzinformation haben wir folgende Dateien erzeugt und Zeitungsartikel hier eingestellt:

Ich darf Sie bitten, ihre Ratsvertreter der UWG oder mich anzusprechen, wenn Sie weitere Fragen haben. Über Anregungen und Gedanken für eine sinnvolle und gute Lösung sind wir offen und werden diese in die Umsetzung einbeziehen.

Wir wollen mutig und verantwortungsvoll die Gemeinde gestalten: ‚Heute vor Ort etwas dafür tun, dass auch morgen das Leben noch lebenswert ist:’

Mit freundlichen Grüßen

Heinrich Luhr